Die Entwicklung von Software hängt immer an den Programmiersprachen, die verwendet werden. Waren das früher Sprachen wie Fortran und ALGOL, benutzen wir heute solche wie Java und C++. Was die Programmiersprachen betrifft, werden auch immer wieder neue Sprachen erfunden, die den Programmierern das Leben erleichtern sollen. Oftmals ist es auch eine Glaubensfrage, welche Sprache verwendet wird, aber in den nächsten Jahren werden das mit Sicherheit noch Java, Ruby und Python sein.
Die Arbeit von Softwareentwicklern wird sich auch ändern. Mittlerweile geht man vollkommen von einer reinen Planungsstrategie ab. Projektplan und Meilensteine gehören der Vergangenheit an, der Trend geht eindeutig in Richtung Agile Development . Dabei werden immer nur kleine Teile einer Software entwickelt, in Zeiträumen von ein bis zwei Wochen, und dann weitere Teile in Angriff genommen.
Zunehmend verdingen sich Entwickler auch als Freiberufler. Die so genannte Gig-Economy macht es möglich, dass man heute gerade in digitalen Berufen von überall aus arbeiten kann. Die alten Projektmanagementsysteme werden von kollaborativen Angeboten abgelöst. Auf Plattformen wie Slack kommunizieren Mitglieder von Teams und Projektgruppen ähnlich wie bei einem Messanger. So können Informationen in Echtzeit ausgetauscht werden, unabhängig davon, wo sich jemand physisch befindet. Zeiterfassungssysteme sind ebenfalls ein Werkzeug des Programmierers, das er in Zukunft noch weiter nutzen wird, vor allem wenn man als Freiberufler arbeitet.
Die Teams, in denen Entwickler arbeiten, werden ausserdem immer vielfältiger. Hatte man früher Teams nach Kenntnissen sortiert gebildet, so ist in Zukunft das T-Shape-Prinzip immer wichtiger. Das bedeutet, dass jemand viele Kenntnisse in der Tiefe in einem Fach hat, aber auch breite allgemeine Kenntnisse. In einem Team kann das bedeuten, dass ein Java-Entwickler auch in der Lage sein muss, die in Ruby angefertigte Software eines Kollegen testen zu können.
Immer weniger Software wird in Zukunft innerhalb von Unternehmen entwickelt werden. In der Regel wird nur das selbst gemacht, was andere nicht haben oder können. Software as a Service (SaaS) wird hingegen immer dann eingekauft, wenn es kostengünstiger ist und kein Alleinstellungsmerkmal gebraucht wird. Das bedeutet auch eine Verschiebung des Arbeitsmarktes hin von der IT-Abteilung eines Unternehmens zu Firmen, die Software für alle als Service anbieten.
Hoher Kostendruck wird außerdem die Verwendung und Adaptierung von Open Source immer attraktiver machen. Entwickler werden freie Software nur noch anpassen müssen statt eine Lösung von Grund auf neu zu schreiben. Das wiederum setzt auch Kapazitäten frei um selbst freie Software zu entwickeln oder zu verbessern. Manche Firmen werden sich mehr als ohnehin schon auf kommerzielle Varianten von freier Software konzentrieren.
Ein noch wenig beackertes Feld wird die Entwicklung von Augmented Reality und Virtual Reality sein. Zwar fehlt es hier noch an ausreichender Nachfrage und entsprechenden Geräten, Experten gehen aber davon aus das dies nur noch eine Frage der Zeit ist.
Ein dauerhafter Arbeitgeber werden auch in Zukunft die Entwickler von Spielen sein – hier ist das Markt noch lange nicht gesättigt.